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GESUNDHEIT! Oder aber MAHLZEIT????
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Nach langen Diskussionen *grins* schreibt dieses Kapitel ausnahmsweise einmal meine Hilde.
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Vorausgeschickt werden muss, dass sie ein absoluter Verfechter der Schulmedizin ist - wer sie kennt, weiss warum. Mit dieser “Geschichte” will sie niemanden zu nahe treten, nach wie vor ist sie von der Kompetenz unseres Tierarztes überzeugt, der zu Recht einen ausgezeichneten Ruf hat, wir konsultieren ihn auch nach wie vor - nur ist sie jetzt ein kleines Bisschen vorsichtiger bzw. schaltet ihren Verstand ein wenig mehr ein :).
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Tja, wie hat das Ganze nun begonnen?
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Vor geraumer Zeit wurde der Kobel krank.
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Verfechter von “Erbkrankeiten des Appenzeller Sennenhundes” werden jetzt sicher hellhörig hinsichtlich einer evt. neu zu entdeckenden “Erbkrankheit” ........ Ich muss diejenigen jedoch enttäuschen.
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Es begann ganz harmlos mit den Symptomen eines “stinknormalen” Magen-Darm-Virus, also Erbrechen, Bauchweh, Durchfall. Na ja, dieser Virus war wohl doch etwas aggressiver als “stinknormal”, denn sehr viele Hunde hier in der Gegend erkrankten daran und die Intensivstationen der hiesigen Tierkliniken waren überfüllt.
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Obwohl, vielleicht sollte ich doch etwas weiter ausholen ......
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PROLOG
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Eigentlich hätte ich es gleich merken müssen. Aber hinterher ist man ja bekanntlicherweise immer schlauer .....
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Als Jakob im Welpenalter zu uns kam, hat er mir das Trockenfutter um die Ohren gespuckt. Er mochte es einfach nicht! Völlig verunsichert was das zu bedeuten hat, machte ich mich auf die Suche - wonach auch immer.
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Denn das kannte ich nicht - Chico frass immer alles. Wobei - der durfte ja nicht alles fressen, war er doch seit Welpenalter an der Bauchspeicheldrüse erkrankt. Ständiges Erbrechen und Durchfall waren die Symptome, die viele Untersuchungen nach sich zogen, und eines Tages war sie gestellt, die Diagnose: chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung!
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Chico durfte also nur noch extrem fettarm fressen - was soviel heißt wie Low-Fat-Futter vom Tierarzt. Acht Jahre lang! Man möge sich die Kosten selber ausrechnen. Bis Jakob kam ......
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Der spuckte, wie schon erwähnt, das ungeliebte Zeug wieder aus und wollte es nicht fressen. Bei meiner Suche nach einem ihm genehmen Futter stiess ich auf das Buch “Katzen würden Mäuse kaufen” von Hans-Ulrich Grimm. Dieses Buch ist jedem, der es noch nicht kennt, absolut zu empfehlen!!! Mir wurde schlecht beim Lesen, trotzdem kam mir ausser Trockenfutter nichts in den Sinn und so suchte ich also ein gutes, getreidefreies Trockenfutter. Es gibt ja tatsächlich gute und nicht so gute - ganz klar lesbar bei den Ingredienzien (wenn denn das Aufgedruckte auch so stimmt).
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Und ich fing an, meinen Sinnen zu trauen - Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten. Interessanterweise befand Jakob, wenn ich ein Futter für gut befand, das auch. Wir entschieden uns für Platinum, Magnusson Meat&Bisquit, Orijen, getreidefreies Wolfsblut. Das frass Jakob die ganzen Jahre über, nicht sonderlich begeistert, und immer mal das eine oder das andere nicht, aber letzendlich frass er es.
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Im Zuge dieser “Futterumstellung” bekam natürlich auch unser Chico diese Neuerungen zu fressen - und siehe da, nach acht Jahren chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung wurde er doch tatsächlich gesund! Außer mal einem “normalen” Magen-Darm-Virus hatte unser Opa seither nichts Dramatisches im Bauchraum mehr.
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Es war mir also eigentlich schon die letzten Jahre klar - bzw. es hätte mir klar sein sollen, was das Futter so alles aus- bzw. anrichtet. Aber ich gebe zu, es ist schon recht bequem ....
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Jakobs Leidensweg begann also mit den Symptomen eines “stinknormalen” Magen-Darm-Virus: Erbrechen, Bauchweh, Durchfall.
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Nachdem es nicht besser wurde, folgte das übliche Prozedere: Tierarztbesuch, dort diverse Spritzen gegen Übelkeit, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, und natürlich die Gabe eines Antibiotikums. Die Symptome wurden kurzfristig besser, dann wieder schlimmer. Also wieder Tierarztbesuch, wieder diverse Spritzen, ein anderes Antibiotikum, Medikamente in Tablettenform. Das ging einige Zeit so weiter, und trotz aller Antibiotika und sonstiger Medikamente ging es Jakob nicht besser.
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Das Blut und der Stuhl wurden untersucht, im Stuhl wurden weder Bakterien (ja, die Antibiotika hatten ganze Arbeit geleistet), noch Pilze, noch Parasiten gefunden. Im Blut war der Parameter für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (CPL1) mittelgradig erhöht, alle anderen untersuchten Werte waren normal. Der Ultraschall vom Bauchraum zeigte nichts Ungewöhnliches.
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Es wurde hinsichtlich der Pankreatitis ein Medikament zur Reduktion der Magensäure verordnet und extrem fettarme Diät (Low-Fat-Futter vom Tierarzt).
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Trotz aller Medikamente und Diätfutter war der Stuhl meist nur noch flüssig und blutig, Kobel hatte keinen Appetit mehr, es ging ihm nach wie vor nicht gut, eher immer schlechter. Er verlor an Gewicht.
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Um Ulcera (Geschwüre) in Magen und Darm auszuschliessen (denn bei deren Vorhandensein wäre die Gabe von Cortison unter Umständen tödlich) wurde eine Magen- und Darmspiegelung durchgeführt und dabei Gewebeproben entnommen, die histologisch untersucht wurden.
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Der Befund des untersuchenden Pathologen:
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“Magenschleimhaut unauffällig, mittel- bis hochgradige ..... Entzündung des Zwölffingerdarmes, mittel- bis hochgradige .... Entzündung des Dickdarmes.
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Es liegt ein chronischer Entzündungsprozess in der Dünndarmschleimhaut vor, der abschnittsweise auch zu einer erheblichen Zottenverkürzung und -verplumpung geführt hat, der allerdings keine sichere Spezifität aufweist. Auch in der Dickdarmschleimhaut besteht eine z.T. erhebliche Entzündung, vornehmlich eosinophiler Natur. Eine Verlaufsform der IBD (inflammatory bowel disease) ist möglich. Bei der Diagnose “IBD” handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, Infektionen (parasitär, bakteriell) müssen zuvor klinisch ausgeschlossen werden. Eine Dysbakteriose (small intestinal bacterial overgrowth), die zu uneinheitlichen morphologischen Veränderungen führt, muss durch mehrwöchige antibiotische Therapie ausgeschlossen sein, eine Futtermittelunverträglichkeit/-allergie durch eine Eliminationsdiät”
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So!
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Aus der fettarmen Diät wurde also eine Eliminationsdiät (in Jakobs Fall sollte es Pferd mit Kartoffeln sein, als Spezialdiätfutter in Dosen und als Trockenfutter, nur erhältlich beim Tierarzt), er bekam weiterhin den Säureblocker, zusätzlich zum Ausschluss einer Dysbakteriose wieder ein anderes Antibiotikum, und jetzt auch noch ein Cortisonpräparat.
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Jakob ging es unter dieser ganzen Therapie nicht besser, im Gegenteil, in regelmässig wiederkehrenden Zeitabständen ging es ihm richtig schlecht. Die Blutkontrolle zeigte einen signifikant weiter angestiegenen CPL1-Wert (Parameter einer Bauchspeicheldrüsenentzündung). Er hatte mittlerweile fünf Kilo abgenommen und wog nur mehr 24 Kilo!
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Um eine zweite Meinung einzuholen, fuhren wir in die sehr bekannte und renommierte Tierklinik nach Hofheim/Taunus. Jakob, sein Blut und sein Sammelstuhl wurden dort nochmals ausgiebig untersucht, noch ein Ultraschall vom Bauchraum getätigt. Die Spezialistin dort konnte uns aber auch nichts Neues sagen, sie riet uns allerdings, ins Blaue eine Behandlungskur mit Panacur (Medikament gegen z.B. Giardien) zu beginnen. Was wir allerdings unterliessen.
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Als es Jakob dann wieder einmal so richtig schlecht ging - Blut kam vorne und hinten heraus und er lag nur noch jämmerlich da - begriff ich, er würde sterben, wenn nicht sehr bald etwas passierte.
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In meiner Verzweiflung griff ich zum Telefon und rief Frau Dr. med. vet. Jutta Ziegler (Autorin des Buches “Hunde würden länger leben, wenn .....”) an, deren Buch ich zufälligerweise (an dieser Stelle unseren allerherzlichsten Dank an Dana Müller, Vertreiberin der Fa. PetFit, die mich auf dieses Buch hinwies) gerade nochmals gelesen hatte.
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Frau Dr. Ziegler war ausgesprochen nett, ruhig und kompetent, meinte: “nein, nein, wir müssten nicht in ihrer Praxis vorbeikommen, solche Fälle hätte sie zuhauf”, und :”sicher wird der Jakob wieder gesund”.
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Ich sollte sofort alle Medikamente absetzen (bis auf das Cortison natürlich, das ausgeschlichen werden muss) und auch das Diätfutter.
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Einen Tag nichts zu fressen, dann rohes gewolftes Fleisch (Kobel bekam der Einfachheit halber weiter Pferd) und gekochte Karotten halbe halbe. Und ein Mittel zum Wiederaufbau einer normalen Darmflora (das vorher wegen einer möglichen Allergie nicht gegeben werden sollte), erst einmal SymbioPet. Von Frau Dr. Ziegler bekamen wir zwei homöopathische Medikamente, eine Flüssigkeit zur Darmsanierung und pflanzliche Enzyme.
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Ja, was soll ich sagen - von Stund’ an ging’s bergauf! Dieses Telefonat hat Jakob wahrscheinlich das Leben gerettet! Nach monatelangem Dahinsiechen ging es ihm schon am nächsten Tag besser, in rasant kurzer Zeit hatte er weder Erbrechen noch Bauchschmerzen noch Durchfall - er wurde wie durch Zauberhand gesund. Ich weiss schon, es hört sich blöd an - aber genauso war es!!!
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Mit der Zeit gab es immer mehr in den Napf: geraspelte Zucchini, gekochte Hirse oder Buchweizen, Brokkoli, Sellerie, alles mögliche an Gemüse, Kräuter, etc., etc. ..... Ach ja, und das teure Pferd gibt es schon lange nicht mehr, sondern Rind, Huhn, Fisch, usw. (alles roh natürlich) - denn allergisch ist der Kobel wirklich nicht.
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Wenn ich sehe, wie mein todgeglaubter Dicker (ja, er hat sein Gewicht längst wieder :)) jetzt mit glänzenden Augen (und mit glänzendem Fell) vor seinem Napf auf’s Fressen wartet um dann mit Genuss und Akribie denselben bis auf das letzte Krümelein leerzuschlecken und leerzuschmatzen, glücklich seufzend und selig lächelnd - ja dann könnte ich mich ob meiner Dummheit der letzten Jahre selber ohrfeigen.
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Ach, und wenn ich dann noch sehe, wie unser Methusalixchen Chico (er bekommt natürlich das Gleiche zu Fressen) mit seinen fast 15 Jahren genau dasselbe tut, nämlich selig schmatzend und hingebungsvoll leckend und kauend seinen Napf leert, dann kommen mir vor Rührung über das Neue und Ärger über die in der Hinsicht verlorenen Jahre schon manches Mal die Tränen. Und ich hoffe, dass Chico noch eine ganz lange Zeit so glücklich vor sich hinschmatzen kann ....
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Ach so, und auch noch ein Wort zu den Kosten - oder kann es sich der Leser selber vorstellen?
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Bis zu diesem “schicksalsträchtigen” Telefonat gingen sie in die Tausende, Frau Dr. Ziegler verlangte einmalig das auf ihrer Homepage nachzulesende Honorar.
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